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Communiqué der Hafenarbeiter von Marseille-Fos

Communiqué der Hafenarbeiter von Marseille-Fos

23. Juni 2025

In Frankreich ist besonders durch den massenmörderischen Krieg im Gaza der Antimilitarismus erstarkt. In den letzten Jahren entstanden Bündnisse wie Stop Arming Israel1 und Guerre à la Guerre2, die dafür einstehen durch Streik, Desertation und Störung die Logistik der imperialistischen Kriege der bürgerlichen Gesellschaft zu zerstören. Um dies in die Tat umzusetzen, organisierte beispielsweise das Bündnisse Guerre à la Guerre vergangenes Wochenende eine große Protestaktion in Paris gegen eine internationale Luftfahrtmesse, Salon international de l’aéronautique et de l’espace, auf der sich vor allem namhafte Hersteller von Kriegsmaterial wie Airbus treffen um Geschäfte zu machen.

Der Antimilitarismus wird allerdings nicht nur von linken Gruppen und Bündnissen getragen, sondern auch durch Aktionen von Arbeiter:innen und Gewerkschafter:innen verschiedener Branchen. Am 10. April 2025 rief die CGT STMicro zu einem Streik und einer Kundgebung vor dem Crolles-Standort des Halbleiterherstellers STMicroelectronics auf, um die Beteiligung des Unternehmens am Waffenhandel mit Israel anzuprangern.

Wir möchten hier eine Mitteilung vom 4. Juni 2025 dokumentieren, die von CGT-Gewerkschafter:innen verfasst wurde, um gegen das Verladen eines Containers mit Kriegsmaterial in der in Fos-sur-Mer gelegenen Anlage des Hafens von Marseille zu protestieren.

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Communiqué der Hafenarbeiter in Marseille-Fos

 

Die Gewerkschaft CGT der Hafenarbeiter des Golfs von Fos3 wurde von mehreren Seiten darauf aufmerksam gemacht, dass 19 Paletten mit Kriegsmaterial von Eurolinks4 (einem Unternehmen aus Marseille) am Donnerstagnachmittag per Container über den Hafen von Marseille-Fos in Richtung des Hafens von Haifa in Israel verschifft werden sollten.

Das Material von Eurolinks, das wir verladen sollten, sind Ersatzteile für Maschinengewehre, die von der israelischen Armee verwendet werden, um das Massaker an der palästinensischen Bevölkerung fortzusetzen.

Wir wiederholen es aufs Neue:

Die Hafenarbeiter im Golf von Fos werden sich nicht an dem von der israelischen Regierung orchestrierten Völkermord beteiligen.

Wir sind für den Frieden zwischen den Völkern. Wir sind gegen alle Kriege.

Wir bedauern all diese bewaffneten Konflikte, die Tod, Elend und die Flucht von Bevölkerungsgruppen zur Folge haben.

Nachdem wir unsere Arbeitgeber und die zuständigen Behörden alarmiert hatten, konnten wir die besagten Container von Eurolinks finden.

Dieser Container wurde beiseitegestellt und wird von den Hafenarbeitern nicht auf das Schiff mit Ziel Haifa verladen.

Der Hafen von Marseille-Fos darf nicht dazu dienen, israelische Waffen zu liefern.

Für den Frieden,

für ein Ende der Kriege in der Welt,

für eine Gesellschaft ohne kapitalistische Ausbeutung.